Der Januar stand unter einem ganz besonderen Vorzeichen: Der Termin der Zeugnisausgabe rückte näher, und wir legten uns nochmal so richtig ins Zeug. Schließlich wollten wir unseren Zielen, die wir auf unseren Plakaten an den Wänden unseres Klassenraums nun immer vor Augen haben, näher kommen.
Eines der Zeugnisse aus unserer Klasse war ganz besonders toll!
Doch wie sieht die Geschichte der Zeugnisse eigentlich aus?
Schulzeugnisse gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Aber bereits zweihundert Jahre früher konnte man so etwas Ähnliches finden: In den überwiegend kleinen Städten und Dörfern, in denen Schulen entstanden waren, konnten Informationen über Leistungen und Verhalten der Schüler mündlich übermittelt werden. Das war zum Beispiel für einen Handwerksmeister gut. Der wusste so nämlich, wie gut ein Bewerber um eine Lehrstelle lesen, schreiben und rechnen konnte.
Die ersten Zeugnisse wurden meistens von Pfarrern geschrieben, um einem armen Schüler durch ein Stipendium den Besuch der Lateinschule zu ermöglichen. Dabei ging es vor allem um den Lebenswandel, den Charakter und den Fleiß.
Bald waren die Zeugnisse auch wichtig für die Zulassung zur Klosterschule. Hier spielten auch Begabung und Wissensstand eine Rolle. Außerdem sollten die Eltern wissen, wie gut ihr Kind in der Schule war.
Im 18. Jahrhundert wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Zeugnisse sind seitdem Pflicht für jeden Schüler.
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